Christian Lindner MdB: wirtschaftliches Comeback für Deutschland – Rede beim 42. Innovationsforum der Anton Häring KG.
Am 22. November war das Betriebsrestaurant ANTONIS der Anton Häring KG bis auf den letzten Platz belegt: Christian Lindner MdB sprach beim 42. Innovationsforum in Bubsheim vor 470 Gästen über die Chancen für eine deutsche Wirtschaftswende. Der FDP-Vorsitzende präsentierte dabei seine Ideen, wie man Deutschland wieder wettbe-werbsfähig machen könne.
Trotz der jüngsten politischen Turbulenzen – wie dem Ergebnis der US-Wahl sowie dem Aus der deutschen Regierung – und nicht zuletzt trotz des Winterreinbruchs in Baden-Württemberg kam Christian Linder aus Berlin auf den Heuberg, um beim Innovationsforum zu sprechen. Das Forum, das bereits zum 42. Mal stattfand, ist mittlerweile eine echte Institution und bietet immer wieder hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher aus Politik, Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen.
In ihrer Eröffnungsrede bedankte sich Miriam Häring, Geschäftsleiterin der Anton Häring KG, dafür, dass Herr Lindner zu seinem Wort stand und seine Zusage als Redner beim Forum aufgrund der aktuellen Ereignisse nicht zurückzog. Gleichzeitig appellierte sie an die Anwesenden, bei der kommenden Bundestagswahl im Februar die eigene Stimme nicht dem links- oder rechtsextremen Rand zu geben oder gar „Protest zu wählen“. In Zeiten eines stärker geforderten Europas und den sicherheits- sowie wirtschaftspolitisch offenen Fragen, müsse sich jeder fragen, wem man es zutraue, Zukunftsfähigkeit herzustellen und dabei auf Augenhöhe mit den weltpolitischen Ansprechpartnern zu kommunizieren.
Christian Lindner erläuterte in seiner Rede „Leistung. Wachstum. Fortschritt. Für eine deutsche Wirtschaftswende.“ seine Sicht auf die Lage der Nation. Er berichtete davon, wie Deutschland bei einem Treffen internationaler Finanzminister in Washington geradezu ein Symbol globaler Wachstumsschwäche gewesen sei und wie die Welt mit großer Skepsis auf unser Land blicke. Auch wenn die wirtschaftliche Situation sehr angespannt sei und man dringend wieder wettbewerbsfähiger werden müsse, traue er Deutschland ein Comeback zu – dank wichtiger vorhandener Voraussetzungen wie einem guten Bildungsniveau oder vorhandenem unternehmerischem Knowhow sei dezentral in unserer Gesellschaft verteilt, weshalb eine freie, soziale Marktwirtschaft mit dezentralen Entscheidungen der richtige Weg zu einem „Comeback“ sei. Deutschland brauche dahingehend weniger Bürokratie und mehr Vertrauen in unternehmerische Freiheit. Die Einhaltung der Schuldenbremse halte er für eine Selbstdisziplinierungsmaßnahme für die Politik: Man solle besser mit Vorhandenem umgehen als mehr Ausgaben zu generieren.
Darüber hinaus sei es an der Zeit, das Arbeitszeitvolumen wieder zu steigern und das Bürgergeld zu reformieren: „Der, der arbeitet, muss immer mehr haben als die, die nichts arbeiten“, so Lindner.
In Sachen Klimaschutz riet er Deutschland als viergrößter Weltwirtschaft und größter Wirtschaft in der Europäischen Union, sich an die europäisch vereinbarten Klimaziele zu halten und nicht überambitioniert zu agieren sowie nicht mit Subventionen zu arbeiten: „Wir sind eine Technologienation – wir müssen Vorbild sein und nicht abschrecken“, führte er weiter aus. So solle man den Wohlstand nicht aufs Spiel setzen durch Deindustrialisierung.
Deutschland sei ein Land, das in vielerlei Hinsicht Spitzenniveau habe: in Sachen Lebensstandard, sozialer Sicherheit und etwa Ökologie. All das habe als Fundament jedoch die Ökonomie: „Schwächelt die Wirtschaft, klappt das alles nicht mehr“, so Lindner. Man brauche mehr Wettbewerbsfähigkeit als starke Basis und dabei solle der Staat nicht in alles eingreifen – „Fortschritt durch Leistung“ sei der richtige Weg. In Deutschland brauche man wieder einen starken Leistungsgedanken: Unternehmen sollten nicht nur nach Subventionen rufen und Arbeitnehmer nicht nach Freizeit. Dinge wie „Kein-Bock-Tage“, die Abschaffung von Schulnoten oder das Weglassen des Tore-Zählens im Jugendfußball würden den notwendigen Leistungsgedanken nicht fördern, denn: „Wer in der Schule die Note 5 abschafft, weil sie Stress auslösen könnte, der schafft auch die 2 ab, die man sich durch Fleiß erarbeitet hat“, so Lindner. „Null Bock heißt auch größtmöglicher Stillstand und damit es in Deutschland so {auf Spitzenniveau} bleibt wie es ist, muss sich viel verändern.“
Im Anschluss an die Rede von Christian Lindner kam es unter den Gästen hinsichtlich der Wirtschaftswenden-Thematik zu einem regen Austausch und zu fruchtbaren Dialogen. Auch deshalb zeigte sich Gastgeberin Miriam Häring rundum zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir im Rahmen des Innovationsforums ein weiteres echtes Speaker-Highlight auf den Heuberg holen konnten. Die Veranstaltung hat erneut bewiesen, wie wertvoll der Dialog über zukunftsfähige Lösungen ist – besonders in schwierigen Zeiten. Genau das leistet dieses Forum.“