Rund 140 Zuhörer, darunter Altministerpräsident Erwin Teufel, etliche Bürgermeister, Politiker, Unternehmer und Vertreter aus der Wirtschaft folgten der Einladung zum diesjährigen Innovationsforum im Betriebsrestaurant ANTONIS. Das Thema stieß auf großes Interesse, denn für den international aufgestellten Mittelstand, der hier in der Region Heuberg und auf der Schwäbischen Alb ganz besonders stark vertreten ist, sind gute Beziehungen zu anderen Ländern im Alltag von großer Bedeutung. Dies umfasst weit mehr als den klassischen Export von Waren, unter anderem die angespannte Beziehung zu China sowie Fachkräfte, die nicht vom „Heuberger Himmel“ fallen. „Nur mit guten außenpolitischen Beziehungen können wir auch Gutes erreichen“, eröffnete Geschäftsführerin Miriam Häring den Abend und übergab das Wort an CDU-Bundestagskandidatin Maria-Lena Weiss. Neben lobenden Worten für den Umgang mit der Coronakrise bezog die Bundestagskandidatin klar Stellung für einen Neustart in ein Jahrzehnt, in dem der Klimaschutz Priorität habe – unter der Prämisse, dass Ökonomie und Ökologie zusammenwirken. Ein Aspekt, welchen zuvor auch Miriam Häring als künftige Herausforderung in den Raum geworfen hatte: „Hier verfolgen wir dieselben Ziele wie Herr Dr. Röttgen: nämlich mit Bildung, Innovation und Digitalisierung eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben zu können.“
Damit erhielt Dr. Röttgen das Wort, der seine Rede plakativ eröffnete: „Mit einem dummen Nationalismus lösen wir keine Probleme“. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag beeindruckte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit einer globalen Analyse, berichtete von seinem jüngsten Besuch in den USA und bezog Stellung zu den schwierigen Beziehungen zu China, bei welchen er davor mahnte, nicht in alte Verhältnisse zurückzufallen – und unter der Zustimmung von Geschäftsführer Dr.-Ing. Jürgen Häring die Bedeutung der wirtschaftlichen Verbindung betonte. Mit Niederlassungen in China und den USA ist für die Anton Häring KG, wie für viele international erfolgreiche Mittelständler, eine funktionierende Außenpolitik mit den beiden Machtblöcken von Vorteil.
Röttgen sieht hierbei den Schlüssel zum Erfolg in der konsequenten Innovationskraft im Technologiesektor, die weiter gestärkt werden sollte. Gegenüber der Zukunftsaufgabe „Null-Emissionen“ zeigte er sich verhalten optimistisch: Er sei sich sicher, dass es längst nicht mehr um die Frage nach dem „ob“ ginge, sondern nur noch das „wie“ zu klären sei.
Ein reger Austausch mit den Gästen machte auch das 37. Innovationsforum wieder zu einer hochkarätigen Veranstaltung mit ebensolchem Input vonseiten Röttgens. Beim anschließenden Stehempfang orakelte indes ein Besucher: „Ich glaube, wir haben heute den künftigen Außenminister bei uns zu Besuch gehabt.“